Ich weiß, dass ich auf diesem Kanal keine besonders große Reichweite habe. Aber ich wollte die kleine Zahl an Leser*innen zumindest nicht ungenutzt lassen, um heute mal ein paar Worte zum neuerlichen „Lockdown“ der Kultur- und Veranstaltungsbranche in Deutschland loszuwerden. Vorweggestellt: Ich bin persönlich heilfroh, dass ich in den vergangenen Monaten im Schauspiel, in der Oper, im Ballett, im Kino, im Konzert, in Museen und in Ausstellungen war – das kann mir jetzt keiner mehr nehmen.
Weiterlesen „Wir brauchen euch.“Schlagwort: Theater
Liberté, égalité, Platzkapacité
Früher ging es in der Theaterwerbung um Stücke, Inszenierungen, Kostüme, Emotionen, Rhythmus, Klang, Witz, Symmetrie, Eleganz, Zauber. Wir diskutierten über Imagewerbung und Abokampagnen, über Untertitel und Bildausschnitte. Mit harten Bandagen kämpften wir um Farbverläufe, den Einsatz von Haze auf Fotos, Halbsätze, Semikolons. Wir kamen uns unglaublich wichtig dabei vor. Wir waren die Wächterinnen über Sinn und Ästhetik. Die Simultandolmetscherinnen aus dem Dramaturgischen ins Deutsche. Wir waren die Kommunikationsabteilung des Theaters. Wir lebten im La-la-land der Kunst.
Weiterlesen „Liberté, égalité, Platzkapacité“2. FC Opera
Meine letzte Opernpremiere vor dem Lockdown war am 7. März die monumental besetzte Grand Opéra Die Trojaner von Hector Berlioz. Tags darauf war ich beim Zweitliga-Spiel Holstein-Kiel gegen Greuther-Fürth. Aufmerksame Leser*innen dieses Blogs werden sich vielleicht daran erinnern. Es erscheint, acht Wochen später, als völlig absurd. Die Idee, mit Chris ab sofort regelmäßiger über Fußball und Theater zu sinnieren, zu philosophieren und zu debattieren, um sich gegenseitig in Interessensfelder einzuführen, wich schnell den allgemein üblichen Gesprächsthemen: Corona hier, Corona da. Nun nehmen beide Themen – Fußball und Theater – aber wieder an Fahrt auf und wir haben uns ein bisschen ausgetauscht. Weiterlesen „2. FC Opera“
Theatertreffen virtuell – Theatertreffen demokratisch
Ich arbeite am Theater. Gerade deswegen habe ich nicht dauernd Zeit, um mir im deutschsprachigen Raum interessantes Theater anzuschauen – es kollidiert einfach zu oft mit eigenen Premieren, Sonderveranstaltungen, Philharmonischen Konzerten … Umso besser, dass es einmal im Jahr, immer im Mai, das Theatertreffen in Berlin, mit den „zehn bemerkenswertesten Inszenierungen“ eines Jahres gibt. Dumm nur, dass ich da dann auch nie hinfahren kann, siehe oben (und Karten kriegen ist auch noch so ein Thema). Weiterlesen „Theatertreffen virtuell – Theatertreffen demokratisch“