Früher ging es in der Theaterwerbung um Stücke, Inszenierungen, Kostüme, Emotionen, Rhythmus, Klang, Witz, Symmetrie, Eleganz, Zauber. Wir diskutierten über Imagewerbung und Abokampagnen, über Untertitel und Bildausschnitte. Mit harten Bandagen kämpften wir um Farbverläufe, den Einsatz von Haze auf Fotos, Halbsätze, Semikolons. Wir kamen uns unglaublich wichtig dabei vor. Wir waren die Wächterinnen über Sinn und Ästhetik. Die Simultandolmetscherinnen aus dem Dramaturgischen ins Deutsche. Wir waren die Kommunikationsabteilung des Theaters. Wir lebten im La-la-land der Kunst.
Weiterlesen „Liberté, égalité, Platzkapacité“Schlagwort: marketing
Angebot und Nachfrage
Das nachfolgende Stückchen in 3 Szenen ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real geführten Dialogen zwischen real existierenden Personen sind reiner Zufall, aber nicht ausgeschlossen.
Szene 1, im chaotisch liebenswürdigen Ambiente des Marketingbüros eines großen Berliner Theaters:
Marketing-Mitarbeiterin 1 (MM1): „So sad, dass wir das Festival absagen mussten wegen Corona. Was machen wir denn jetzt mit den ganzen schönen Stoffbeuteln? Die wird ja jetzt keiner kaufen so ganz ohne Festival.“ Weiterlesen „Angebot und Nachfrage“
Gendergerechte Kommunikation (und andere Megatrends) – eine Gegenrede.
Heute war ich auf der Jahresveranstaltung einer größeren Kieler Werbeagentur, um etwas über die neuesten Marketing- und Kommunikationstrends des nächsten Jahres zu hören. Als Fachidiotin mit wenig Zeit für Blicke über den Tellerrand habe ich das Angebot gerne angenommen und mir einen Nachmittag Kurzvorträge angehört. Die Veranstaltung ließ sich ganz gut an, es gab Saftschorle und ein Süppchen, ein paar bekannte Gesichter und einleitende Gespräche – und eine kleine Messe mit einigen Produkt- und Online-Trends war auch aufgebaut. Weiterlesen „Gendergerechte Kommunikation (und andere Megatrends) – eine Gegenrede.“