Ich habe einen Mann kennengelernt. Wir haben uns getroffen. Einmal, zwei Mal, drei Mal, vier Mal, fünf Mal, sechs Mal. In zwei Wochen sechs Mal. Meine Anziehung, mein Interesse, meine Sympathie, meine Neugier, meine Sehnsucht ihm gegenüber wuchsen exponentiell. Was erstaunlich war, denn schon der Ausschlag unseres ersten Treffens war ungewöhnlich hoch. Meine mathematischen Fähigkeiten halten sich stark in Grenzen, aber so viel verstand sogar ich: Diese Kurve begann nicht schleichend bei O, sondern auf sehr hohem Niveau. Weiterlesen „Die Liebe in den Zeiten der Corona“
Kategorie: Allgemein
1. FC Opera
Jede Art von Beziehung ist ein Kompromiss. Eine Abmachung zwischen Menschen, die vieles verbindet und manches trennt. In letzter Zeit habe ich feststellen dürfen, was es für einen Spaß macht, den Kompromiss zu leben, wenn man neugierig ist und sich füreinander interessiert. Ich war also im Fußballstadion bei einem Zweitliga-Spiel zwischen Holstein-Kiel und Greuther Fürth. Weiterlesen „1. FC Opera“
It could have been love – but it’s Ghosting now
Dieser Text handelt von Kommunikation. Ich mag es gerne ehrlich, direkt, verbindlich, nett. Rumstänkern, rumdrucksen, um den heißen Brei herumreden oder Kommunikation ohne Grund einzustellen ist meine Sache nicht. Darum beschäftigt mich die Wirkung meiner Kommunikation in der Online-Dating-Welt seit einiger Zeit. Ich frage mich ernsthaft, ob ich mir Sorgen machen muss. Drei Beispiele mit Potenziell Tollen Kerlen (PTK)*: Weiterlesen „It could have been love – but it’s Ghosting now“
Augen auf am Wegesrand
Ich mag Pilze. Wenn ich im Wald spazieren gehe, dann sammle ich schon mal den ein oder anderen. Ein edler Steinpilz, ein fester Maronenröhrling, ein weicher Butterpilz oder ein pfiffiger Pfifferling. Auch einen sehr charaktervollen Anis-Champignon habe ich schon eingesammelt, und mich darüber gefreut, ihn nicht mit einem grünen Knollenblätterpilz verwechselt zu haben. Auch die hübschen Parasolpilze mag ich sehr. Es gibt viel am Wegesrand, was ich gerne in meinem Pilzragout sehe und schmecke. Aber der Wald ist ziemlich leergefegt. Weiterlesen „Augen auf am Wegesrand“
Gendergerechte Kommunikation (und andere Megatrends) – eine Gegenrede.
Heute war ich auf der Jahresveranstaltung einer größeren Kieler Werbeagentur, um etwas über die neuesten Marketing- und Kommunikationstrends des nächsten Jahres zu hören. Als Fachidiotin mit wenig Zeit für Blicke über den Tellerrand habe ich das Angebot gerne angenommen und mir einen Nachmittag Kurzvorträge angehört. Die Veranstaltung ließ sich ganz gut an, es gab Saftschorle und ein Süppchen, ein paar bekannte Gesichter und einleitende Gespräche – und eine kleine Messe mit einigen Produkt- und Online-Trends war auch aufgebaut. Weiterlesen „Gendergerechte Kommunikation (und andere Megatrends) – eine Gegenrede.“
Friseure an der Förde
Ok, Kiel, ich kann nicht mehr. Oder sollte ich besser sagen, ich kann nicht mhair?! Obwohl ausgefallene Friseursalonnamen ganz bestimmt keine Weltneuheit auf dem Webfundestückemarkt sind, konnte ich nicht an mich halten und bin mit der Kamera losgezogen. Denn diese Ballung an ausgefallenen Namen habe ich einfach noch nie erlebt. Weiterlesen „Friseure an der Förde“
Wir sind der Teesatz dieser Zeit
Eigentlich wollte ich heute darüber schreiben, wie es war, als ich eine Stunde auf den Beginn eines Konzertes warten musste, weil die Uhrzeit im Terminkalender der Zeitung falsch angegeben war. Der Entwurf war schon fertig – ich hatte ja eine Stunde Zeit gehabt. Im Omasessel sitzend, Kuchen essend, auf dem Smartphone herumtippend, die anderen Zu-Früh-Gekommenen beobachtend. Aber dann begann das Konzert, und ich schämte mich dafür, auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht zu haben, warum das Warten auf Hannes Wittmer einen Blogbeitrag wert sein sollte. Das beste Werk über das Warten gibt es ohnehin schon, der Unterschied ist, dass Godot nie kam. Hannes Wittmer aber schon. Weiterlesen „Wir sind der Teesatz dieser Zeit“
Wachsen und Wachsen lassen – oder Wie ich meine Würde verlor
Als akademisch ausgebildete, im Kultursektor arbeitende junge Frau, bezeichne ich mich seit einiger Zeit ganz natürlich als Feministin. Alles andere wäre ja auch Schwachsinn. Es ist klar, dass es noch immer keine Gleichberechtigung gibt. Frauen werden für gleiche Arbeit schlechter bezahlt als Männer oder ergreifen schlechter bezahlte Jobs (diese werden aus irgendwelchen Gründen als weniger wertvoll angesehen – entschieden hat das wohl das patriarchale System, in dem wir, auch in Deutschland, immer noch leben). Frauen müssen immer ein Stück besser sein als Männer, und sind laufend konfrontiert mit Erwartungen, die an sie herangetragen werden. Eine Frau in Vollzeit mit Kind – was für eine Rabenmutter. Eine Frau in Vollzeit ohne Kind – die will wohl Karriere machen. Weiterlesen „Wachsen und Wachsen lassen – oder Wie ich meine Würde verlor“
Creatività alla sinistra! (Kreativität mit links!)
Im Mai 2019 war ich zwei Wochen im Bildungsurlaub in der Toskana (wer das Konzept nicht kennt, einfach mal HIER nachlesen. In Kurzform: Der Arbeitgeber schenkt einem 5 Tage pro Jahr zusätzlichen Urlaub, in denen man sich persönlich, aber nicht beruflich (!) weiterbilden kann. Wenn man in einem Jahr nicht im Bildungsurlaub war, kann man sich 2×5 Tage für eine Maßnahme akkumulieren, das habe ich gemacht). Genauer gesagt in einem zu dieser Jahreszeit noch herrlich verschlafenen Nest namens Castiglioncello. Es liegt ca. 30 Minuten südlich von Pisa, direkt an der Adriaküste, und macht es einem leicht, schnell anzukommen. Bahnhof, Edicola, Bagno, Panificio, Bar. Alles da. Um den Bildungsurlaub soll es aber eigentlich gar nicht gehen, ich kann nur empfehlen, das auch mal zu machen. Worum es eigentlich gehen soll ist, dass ich so ungern Sachen für die Tonne produziere. Nun habe ich während dieser zwei Wochen einen Italienischkurs absolviert und weil ich auch gerne was schreiben wollte, hat meine großartige Lehrerin Donata mir die italienische Abituraufgabe von 2018 hingelegt. Man konnte wählen zwischen einer Textanalyse – das haben wir zuerst gemacht, es ging um einen Ausschnitt aus Giorgio Bassanis Il giardino di Finzi-Cottini – und einem Essay zu verschiedenen vorgegebenen Themen. Ich habe mich für das Thema socio-economico entschieden. Es ging um Kreativität im 21. Jahrhundert. Das also zur Vorrede, jetzt folgt der Text, und, weil ich ja nett bin, habe ich ihn auch übersetzt. Das ist weiter unten zu finden. Weiterlesen „Creatività alla sinistra! (Kreativität mit links!)“
Ich rate zu.
Obwohl ich (noch?) nicht zu den Top-Influencerinnen im Kulturbereich (gibt es die?) gehöre, möchte ich heute mal ein paar wärmste Empfehlungen aussprechen, da sich meine Beglückung durch eine Serie von Gehörtem, Gelesenem und Immer-schon-Dagewesenem gerade häuft. Weiterlesen „Ich rate zu.“